Agile Organisation: Definition, Vorteile, Methoden & Praxistipps
Erfahren Sie, durch was sich eine Agile Organisation auszeichnet und welche Vorteile sie bringt.
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I. Grundlagen einer Agilen Organisation
- Die Herausforderungen zur Agilen Organisation!
- Agile Methoden – welche gibt es?
- 10 Tipps für den Weg zur agilen Organisation
II. Implementierung und Herausforderungen
III. Führung und Mindset
IV. Weiterentwicklung und Anpassung
Was ist eine Agile Organisation?
Agile Organisationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine große Flexibilität, schnelle Reaktionsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit besitzen. Die Fähigkeiten, sich auf Veränderungen am Markt anzupassen und dabei gleichzeitig handlungsfähig zu bleiben, sind einige der wichtigsten Merkmale einer agilen Organisation.
Erkennbar ist auch ein proaktives Verhalten, was bedeutet, dass die Organisation Veränderungen und Verbesserungen kontinuierlich zuerst in sich selbst hervorruft. Dieses proaktive Verhalten spiegelt sich in den Prozessen aller Hierarchieebenen wider. Es ist gekennzeichnet durch die Bereitschaft, innovatives Denken und Arbeiten umzusetzen und sich von bürokratischen, teils unflexiblen Prozessen zu verabschieden. In Organisationen führen proaktive Verhaltensweisen zu mehr Dynamik und einem initiativen, partizipativen und proaktiven Handeln, welches stets zukunftsorientiert getrieben ist.
Welche Vorteile bietet eine Agile Organisation?
Die Anpassungsfähigkeit an Marktveränderungen mit schnellen Umsetzungsfähigkeiten ist einer der bekanntesten Vorteile von agilen Organisationen. Dadurch werden stets neue Chancen erkannt und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichergestellt. Proaktives Denken und Handeln führt zu einer weitreichenden Flexibilität und zu kontinuierlichen Verbesserungsprozessen bezüglich Produktinnovation und Geschäftsmodell.
Die wesentlichen Vorteile sind:
- Anpassungsfähigkeit an Marktanforderungen
- Handlungsfähigkeit bei großen Herausforderungen
- Kürzere Planungsphasen
- Schnelle Projektstarts
- Große Flexibilität
- Schnelle Ergebnisse
- Innovatives Denken und Handeln
- Autonome Entscheidungsfähigkeiten
- Effektive Abläufe
- Proaktives Projektmanagement
- Frühzeitige Fehlerbehebung
- …
Der Systemische Ansatz von Goldberg schaut hierbei holistisch auf die Organisation. Die Wechselwirkung von Veränderungen wird dabei in den Fokus gestellt, um sicherzustellen, dass die Vorteile von Agilität implementiert und angewandt werden.
Die Herausforderungen zur Agilen Organisation!
Die Bereitschaft aller innerhalb einer Organisation ist Voraussetzung, dass diese auch agil werden kann. Die Agilität betrifft sowohl die Produktebene als auch das Geschäftsmodell an sich, was oft zu Herausforderungen auf allen Hierarchieebenen führt.
Mit der Einführung von agilen Methoden wird erwartet, dass die MitarbeiterInnen und Teams agil Denken und Handeln. Wenn es keinen gemeinsamen wertschätzenden Konsens in der Organisation darüber gibt, was die neuen Verhaltens- und Arbeitsweisen im konkreten Organisationskontext bedeuten und wie sie umgesetzt werden, kommt es oft zu großen Herausforderungen bei diesen Veränderungen und die Methoden wirken nicht wie gewünscht. Entweder wird den Mitarbeitenden dann unflexibles Verhalten nachgesagt oder die neue Arbeitsweise an sich wird in Frage gestellt.
Teams in agilen Organisationen brauchen eine hohe Bereitschaft für Toleranzen in Qualität, Kosten und Zeit. Managementebenen brauchen die Bereitschaft für eigene Verbesserungsprozesse und Flexibilität hinsichtlich bestehender Geschäftsmodelle.
Die Herausforderungen auf diesem Weg können im Wesentlichen zusammengefasst werden:
- Teams können agile Methoden nicht umsetzen
- Mitarbeitende fühlen sich überfordert
- Prozesse laufen schlechter als vorher
- Teams wünschen sich mehr Führung
- Höhere Fehlerquote
- Akzeptanz für Toleranz in Qualität
- Loslassen bestehender Prozesse
- Treffen eigener Entscheidungen in Teams
Goldberg berät, begleitet und implementiert partizipativ auf dem Weg zur agilen Organisation mit dem ganzheitlichen systemischen Denken und Handeln, um agile Methoden so zur Geltung kommen zu lassen, dass sie auch zukunftsweisend wirken.
Wann ist eine Agile Organisation sinnvoll?
Nicht für jede Organisation ist der agile Ansatz der passende. In Organisationen, in denen das Projektmanagement eher einfach bis kompliziert ist, sind oft Ansätze wie „Slow-Grow“, „LEAN“ oder Standardprozesse die passenderen. Auch in Dienstleistungsunternehmen werden meist Standardprozesse bevorzugt. Da jedoch jede Organisation einzigartig ist, kann die Sinnhaftigkeit von agilen Ansätzen von Fall zu Fall unterschiedlich und auch in vorgenannten Organisationen der Wunsch nach Implementierung berechtigt sein.
Sind Prozesse oder das Management von Projekten hingegen eher komplex bis chaotisch, werden oft agile Methoden eingesetzt. Der Wunsch für agile Prozesse in Unternehmen steht meist in Zusammenhang mit einem hohen Aufkommen von Entscheidungsfindungen. Sobald der Wunsch besteht, das Teams eigenständig Entscheidungen im Projektmanagement treffen sollen, sind agile Methoden zu bevorzugen. Hier kommen die Vorteile von agilen Organisationen hinsichtlich der Flexibilität von Planungs- und Projektsteuerungen zur Anwendung.
Agile Methoden – welche gibt es?
Agile Methoden wurden für IT-Prozesse und -Projekte entwickelt, beziehungsweise aus bisher bestehenden Modellen der Zusammenarbeit für Unternehmen und Teams weiterentwickelt. Zu den bekanntesten Modellen gehören heute Scrum und Kanban.
2001 wurde das Agile Manifest von Softwareentwicklern vorgestellt, um den Fokus bei der Entwicklung mehr auf Ergebnisse als auf Dokumentationen zu legen.
Heute ist agiles Vorgehen nicht allein in der IT zu finden, sondern überall dort, wo Komplexität durch Standardprozesse nicht mehr handzuhaben ist und interdisziplinäre Teams zusammenarbeiten. Das Reagieren auf Veränderungen ist wichtiger als bestehende Prozessabläufe.
Einige bekannte Agile Methoden in Softwareentwicklung und komplexen Unternehmen sind auszugsweise:
- Scrum
- RAD. (Rapid Application Development)
- FDD. (Future Driven Development)
- Unified Process
- OKR (Objectives and Key Results)
- Agile Enterprise
- DSDM (Dynamic Systems Development Method)
- EVO (Evolutionary Project Management)
- …
Goldberg ist darauf spezialisiert, Unternehmen auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Dazu gehört der Blick auf Veränderungsprozesse und Organisationsentwicklung mit Beratung, Analyse und Zukunftsgestaltungsprozessen, um passgenaue agile Methoden zu implementieren. Aus unseren langjährigen und innovativen Erfahrungen wissen wir, was es braucht, um eine Bereitschaft bei den Menschen für den Weg zur Agilen Organisation zu wecken. Nur gemeinsam kann eine nachhaltige Agile Organisation wachsen.
10 Tipps für den Weg zur agilen Organisation
Wir geben Ihnen gern 10 Tipps, welche aus systemischer Sicht hilfreich und zu empfehlen sind, damit eine Veränderung zur agilen Organisation von Erfolg geprägt ist.
1. Prüfen Sie, inwieweit Ihre Prozesse eher einfach, normal, komplex, herausfordernd oder chaotisch sind.
2. Planen Sie die Veränderung zur agilen Organisation weitreichend.
3. Lassen Sie alle Mitarbeitenden, Führungskräfte und ManagerInnen am großen Veränderungsbild partizipieren.
4. Machen Sie Umfragen zur Bereitschaft für die Agile Organisation.
5. Beziehen Sie Mitarbeitende in die Gestaltung des Veränderungsprozesses mit ein.
6. Räumen Sie Zeit und Fehlertoleranz ein.
7. Wertschätzen Sie umfangreich die Arbeit für bisherige Prozesse.
8. Holen Sie professionelle Beratung ein.
9. Lassen Sie hierarchieübergreifend in Systemischem Denken und Handeln schulen.
10. Bedenken Sie: Nicht jede Organisation muss agil werden.
Eine Agile Organisation ist ein Überlebenskünstler
Eine Agile Organisation ist anpassungsfähig, flexibel, fehlertolerant, proaktiv und schnell. Sie ist mit diesen Merkmalen niemals gleich und ständig in Veränderung – sie bleibt zukunftsfähig. Gleichzeitig ist es relevant, dass die Organisation ausreichend Sicherheit und Stabilität für Mitarbeitende hat. Aus systemischer Sicht braucht es dafür ein Durchdringen des Gedankens, dass Veränderung gleichzeitig Stabilität bedeutet. Erst wenn dies bei Allen innerhalb einer Organisation verinnerlicht ist, kann sie nachhaltig agil werden.
Der Systemische Ansatz bietet hierfür einen übergeordneten Blick für alle Mitarbeitenden, um nicht nur zu verstehen, sondern zu verinnerlichen. Denn wenn alle Mitarbeitenden die Organisation als Überlebenskünstler erleben und daran mitwirken, hat es Auswirkungen auf das Wesen und den Erfolg der Organisation. Alle Herausforderungen, z.B. Fehler, Diskussionen, Spannungen oder Unsicherheiten, werden als Möglichkeit wahrgenommen, sich und die Organisation weiterzuentwickeln und daran zu wachen. Es ist ein fortwährender Prozess innerhalb eines agilen Unternehmens.
Agile Führung ist der Schlüssel zum Erfolg
Führungskräfte sind die Botschafter der gewünschten Organisationskultur und Bindeglied zwischen Geschäftsführung und MitarbeiterInnen. Damit eine Organisation agil werden kann, braucht es Agile Führung. Und gleichzeitig braucht es Menschen, die agil geführt werden möchten.
Bevor also agile Methoden implementiert werden, sollten Führungskräfte das Handwerk und die Haltung beherrschen, agil führen zu können. Agile Führung bedeutet an erster Stelle, dass Führungskräfte mit den agilen Methoden, die zum Einsatz kommen, vertraut sind. Folgende Kompetenzen und Verständnisse sind für agile Führung beispielhaft zu empfehlen:
- Positive Feedbackkultur
- Ziele dürfen sich verändern
- Fehler sind Teil von Prozessen
- Vorschläge aus dem Team sind erwünscht
- Verantwortung kann abgegeben werden
- Wissen, wie soziale Systeme funktionieren
- Schnelle Reaktionsfähigkeit
- Loslassen von Prozessen
- Klare innere Haltung
- Ziel- und lösungsorientierte Kommunikation
- Anerkennung für Versuche aussprechen
- Geduld
- …
Gleichzeitig steht die agile Führung auch immer kohärent zu der Kultur der Organisation und spiegelt diese wider. Führungskräfte können agile Führung durch Schulungen und Entwicklungsprogramme lernen, wobei dieser Entwicklung Zeit gegeben werden sollte, damit sich das agile Mindset und eine systemische Haltung auch nachhaltig bei den Führungskräften festigen kann.
Wir entwickeln partizipativ Unternehmen und befähigen Führungskräfte zur agilen Führung (siehe Führungskräfteentwicklung).
Wie lernen Teams, agil zu arbeiten?
In den meisten Organisationen erfolgt die Vermittlung von agilen Methoden mittels Schulungen. Doch dies ist meist nicht ausreichend, da es sich um die Weitergabe von Theorie handelt. Es fehlt der Praxisbezug. Und da häufig die bisherigen Strukturen von Teams und Mitarbeitenden als gut erachtet wurden, ist es für sie nicht leicht, loszulassen und etwas anders zu machen.
Mit dem systemischen Ansatz werden weitreichende Changemanagement-Prozesse berücksichtigt und analysiert, um die Mitarbeitenden mit in die Veränderungsprozesse einzubeziehen, so dass auch eine intrinsische Motivation entstehen kann.
Ziel ist es, dass Teams im Agilen Projektmanagement autonom die Koordination übernehmen können, im Unterschied zum klassischen Projektmanagement. Dies geschieht in selbstorganisierten und zyklischen Prozessen in Teams.
Bei Goldberg schauen wir mit Hilfe des Changemanagement Prozesses von Friedrich Glasl auf die Basis-Prozesse: Lern-Prozesse, Informations-Prozesse, Umsetzungs-Prozesse, Zukunftsgestaltungs-Prozesse, Diagnose-Prozesse, Psychosoziale Prozesse, Changemanagement-Prozesse. Mit dem Team wird analysiert, was bereits vorhanden ist, was gut funktioniert und bei welchen Prozessen Veränderungen wünschenswert sind, um agil Denken und Handeln zu können.
Agile Methoden allein reichen nicht
Mittlerweile ist allgemein bekannt, dass die Einführung agiler Methoden allein nicht ausreichend ist, damit eine Organisation agil wird. Mitarbeitende, Führungskräfte und ManagerInnen aller Hierarchieebenen brauchen insbesondere die Bereitschaft, die Auswirkungen vom Veränderungsprozess und der Agilität anzunehmen.
Die Bereitschaft Aller kann durch partizipatives Vorgehen im Veränderungsprozess erreicht werden. Hier gibt es kein Standardvorgehen, sondern es empfiehlt sich, ein Vorgehen zu wählen, welches passgenau zur Organisation passt. Jede Organisation ist einzigartig und hat eine einzigartige Kultur. Daher ist oft auf dem Weg zur agilen Organisation mit einem Kulturwandel zu rechnen.
Goldberg berät hier und initiiert mit Ihnen den nötigen Kulturwandel.
Agiles Mindset - Veränderung für die Zukunft
Das Agile Mindset ist eine innere Haltung und ein kognitives Verständnis der Auswirkungen agilen Arbeitens in einer Organisation. Die Akzeptanz einer hohen Fehlertoleranz, das Loslassen bestehender Prozesse, die schnelle Umsetzung von Produktinnovationen und die Änderung von Geschäftsmodellen ist enorm relevant, damit eine Organisation agil sein kann.
Abteilungen und Bereiche einer Organisation, die für ihre Prozesse keine agilen Methoden oder agiles Vorgehen haben, jedoch mit anderen agilen Bereichen zusammenarbeiten, sollten ebenfalls ein agiles Mindset besitzen. Nur mit einem übergreifenden Verständnis von einem Großteil aller Menschen in einem Unternehmen für unterschiedliche Arbeitsweisen kann das große Ganze ineinandergreifen und agil funktionieren.
Eine systemische Unternehmensberatung kann mit Ihnen das passgenaue Vorgehen für Ihre Organisation erarbeiten, damit das Agile Mindset mehr als gute Chancen hat das Unternehmen zu durchdringen und eine Agile Organisation entstehen kann.
Das Agile war schon immer Teil des Systemischen Ansatzes
Für uns Systemiker war es interessant zu beobachten, wie Agile Ansätze einen Boom erlebten. Denn Systemisches Denken & Handeln impliziert schon immer Flexibilität, Veränderung, Stabilität, Fehlertoleranz, Proaktivität und Reaktionsschnelligkeit. Methoden aus den frühen Wirtschaftshochzeiten wurden wiederbelebt, angepasst, verändert und umbenannt, und sind aus organisationalen Bedürfnissen herausgewachsen, inmitten der Globalisierung und Digitalisierung.
Agile Methoden, Agiles Mindset und Haltung stehen in Wechselwirkung und können einander gegenseitig auslösen oder bewirken. Systemisches Denken ist dabei übergreifend und draufschauend. Es ermöglicht einen ganzheitlich erfassenden Blick auf die Organisation, um agiles Vorgehen mit all seinen Auswirkungen berücksichtigen zu können.
Wir bei Goldberg freuen uns über die Vielzahl der (Weiter-) Entwicklungen und darauf, Organisationen erfolgreich in die Zukunft begleiten zu können.
Organisationsentwicklung für die Agile Organisation
Eine Organisationsentwicklung (OE) auf dem Weg zur agilen Organisation ist ein relevanter Schritt, um den Veränderungsprozess steuern zu können. Dabei sollten wichtige Prinzipien der OE berücksichtigt werden, wie z.B. eine systemische Auftragsklärung, damit ein umfassender Blick mit der Berücksichtigung interner und externer Wechselwirkungen gewährleistet wird.
Eine externe Organisationsberatung stellt sicher, dass nicht systemblind (blinde Flecken) vorgegangen wird und Prozesse mehrperspektivisch mit professionellen Methoden betrachtet und verändert werden.
Sie möchten agil werden und wichtige Prinzipien einer Organisationsentwicklung sicherstellen. Dann könnte Goldberg der passende Partner sein. Goldberg berät, schult, implementiert und begleitet Führungskräfte, Management und Teams mit den passenden agilen Methoden. Wir sind spezialisiert auf Agile Organisationen in Veränderungsprozessen.
Über den Autor
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Dr. Dana Noack
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