Mediation in Teams, Organisationen und Unternehmen
Hier erfahren Sie, was Sie über Mediation mit und in Teams, in Organisationen und Unternehmen wissen müssen. Was sollten Sie unbedingt beachten? Und wofür ist eine systemische Mediation gut? In dem nachfolgenden Artikel zeigen wir Ihnen, welchen Nutzen eine Mediation hat und für wen sie nicht geeignet ist. Es werden die 9 Eskalationsstufen vorgestellt sowie die 5 Phasen einer Mediation.
Was ist Mediation?
Mediation kommt aus dem Lateinischen und beschreibt ein anerkanntes, strukturiertes Verfahren, welches in unterschiedlichen Kontexten eingesetzt wird. Gerade in Unternehmen, Organisationen und Konzernen mit Teams und Einzelpersonen kann Mediation sehr hilfreich sein, damit Entwicklung fortschreiten kann. Eine Mediation dient zur freiwilligen und vertraulichen Konfliktlösung, in der den Konfliktparteien neue Perspektiven aufgezeigt werden. Gerade dann, wenn Konflikte eingefahren sind und als kaum mehr lösbar wahrgenommen werden, ist Mediation das beste Mittel der Wahl, um Lösungen herbeizuführen. Um lösungsorientiert und wertschätzend mit beiden Seiten zu arbeiten, wird bei einer Mediation die Sprache der einen Konfliktpartei in die Sprache der anderen übertragen. Niemand geht als Gewinner oder Verlierer raus – es wird mit Hilfe eines wechselseitigen Austausches und der Anerkennung aller Bedürfnisse eine win-win Situation angestrebt.
Was ist Systemische Mediation?
Systemische Mediation berücksichtigt neben dem strukturierten Vorgehen einer Mediation auch den systemischen Ansatz und die systemischen Prinzipien. Das bedeutet, dass mit dem systemischen Ansatz die gleichen Ziele erreicht werden, der Weg sich dahin aber unterscheidet. Hier ist uns wichtig zu betonen, dass der Fokus auf der Allparteilichkeit liegt und dass alle Beteiligten Zugang zu ihren Ressourcen haben und diese auch in den Prozess mit einbringen. Systemische Mediation funktioniert, weil der/die MediatorIn allparteilich ist, der Lösung neutral gegenübersteht und alle Beteiligten die Verantwortung für die Lösung selbst übernehmen. Der Prozess ist ressourcen- und lösungsorientiert.
Für wen ist Mediation?
Mediation mit Einzelpersonen
In der Mediation mit Einzelpersonen wird der Konflikt zweier Personen miteinander bearbeitet. Es ist sinnvoll, solche Konflikte schnellstmöglich durch eine professionelle, mediale Begleitung zu schlichten und idealerweise ganz aufzulösen. Ein schwelender oder auch offen ausgetragener Konflikt wirkt nicht nur negativ auf die beteiligten Personen, sondern beeinflusst auch spürbar ungünstig die Motivation, Beziehungen und das Wohlbefinden der anderen MitarbeiterInnen und damit auch deren Leistung.
Mediation in Teams
Die Mediation in Teams ist eine effektive Maßnahme, wenn mehr als zwei Teammitglieder Konflikte untereinander austragen, unzufrieden sind oder sich unwohl fühlen. Alles genannte beeinflusst negativ die Team Performance, die Zusammenarbeit und das Erreichen der Teamziele. Eine zeitnahe Konfliktlösung durch Mediation ist daher nicht nur aus zwischenmenschlichen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen ratsam. Durch eine strukturierte Vorgehensweise und die allparteiliche Haltung der/des Mediatorin/Mediators wird das Team aus dem Konflikt heraus begleitet und eine gemeinsame Lösung gefunden.
Wofür ist Mediation gut?
Mediation ist immer ein freiwilliger Prozess, dem die Konfliktparteien aus sich heraus zustimmen. Die Lösungsfindung und Entscheidung darüber, was zur Lösung führt, entscheiden die Konfliktparteien selbst. Sie wissen am besten, wie sie sich fühlen und wie eine stimmige Lösung gestaltet sein könnte. Im Lösungsfindungsprozess vertritt der/die MediatorIn die Interessen aller Beteiligten gleichermaßen. Daher ist das Ergebnis der Mediation stets offen und entwickelt sich im Laufe des Prozesses.
Aus systemischer Sicht ist die Mediation ein Verfahren, aus dem Positives hervorgeht und Menschen sich gemeinsam weiterentwickeln können. Es ist auch in die Zukunft gerichtet, so dass die Konfliktparteien aus den Erfahrungen heraus auch für zukünftige Ereignisse eine andere Perspektive und Haltung einnehmen können. Es ist ein Lernprozess, durch den Menschen gestärkt werden und mit Herausforderungen anders als bisher umgehen können.
Wie funktioniert Mediation?
Mediation funktioniert als Hilfsmittel, um einen Streit oder Konflikt zu lösen. Es geht darum, auf einer objektiven, sachlichen Ebene eine Konfliktsituation in Ihrer Organisation oder Ihrem Unternehmen lösungs- und zukunftsorientiert zu lösen. Das geht nur ohne persönliche Interpretation und eigener Wertung. Hierfür ist ein/e außenstehende/r MediatorIn als begleitende und leitende Kraft mit einzubeziehen. Mediation zeigt den streitenden Parteien auf, wo sie sich missverstehen, was das Anliegen des jeweils anderen ist und worum es ggfs. eigentlich geht. Der/Die MediatorIn ermöglicht beiden Seiten mit seiner/ihrer allparteilichen Haltung, dass jede/r das Anliegen an den/die MediatorIn vortragen kann, dass er/sie aussprechen darf und der/die jeweils andere einfach nur zuhört. In diesem Prozess erhalten somit beide Seiten den Raum, ihre Perspektive aufzuzeigen und Bedürfnisse zu äußern. In der Mediation werden die unterschiedlichen Wirklichkeiten der Konfliktparteien akzeptiert und wertgeschätzt. Um zu einer Lösung/Vereinbarung zu kommen, müssen die Konfliktparteien gleichermaßen Eigenverantwortung übernehmen, eine konstruktive Haltung zur Lösungssuche einnehmen und die Lösungen erarbeiten.
Mediationsgesetz
Basis des Mediationsgesetzes (MediationsG) ist der Gesetzentwurf vom 15.12.2011, der im Deutschen Bundestag einstimmig angenommen wurde. Der deutsche Bundesrat hat in seiner Sitzung am 29.06.2012 beschlossen, gegen das Gesetz in dieser Version keinen Einspruch gemäß Artikel 77 Absatz 3 des Grundgesetzes einzulegen. Das Gesetz ist am 21.07.2012 vom Bundespräsidenten unterzeichnet und am 25.07.2012 im Bundesgesetzblatt verkündet worden.
Die 5 Phasen der Mediation
Die 5 Phasen der Mediation zeigen, welchen Schritten eine Mediation folgt und wie sie aufgebaut werden sollte, um eine Konfliktlösung herbeizuführen. Im Vorfeld zu diesen 5 Phasen findet bei Goldberg immer noch mit jeder Konfliktpartei und dem/der MediatorIn ein Vorgespräch statt.
1. Phase – Festlegung des Aufbaus/Rahmens der Mediation
In dieser Phase werden alle Rahmenbedingungen für den Prozess festgelegt, wie z.B. Anlass und Ablauf, Zeit und Rollen. Für die Beteiligten wird ein sicherer und vertraulicher Rahmen geschaffen, die Motivation zur Konfliktlösung hergestellt sowie das Einverständnis zur Mediationsdurchführung eingeholt.
2. Phase – Einholung der Perspektiven
In dieser Phase hat jede Konfliktpartei den Raum, das Anliegen aus seiner/ihrer Perspektive direkt an den/die MediatorIn zu richten. Es wird ausschließlich nacheinander gesprochen. Der Kern des Konflikts wird in dieser Phase evaluiert.
3. Phase – Wertschätzung der Anliegen
Der/Die MediatorIn erfragt die jeweiligen Absichten, fasst diese zusammen und wertschätzt die individuelle Perspektive der Konfliktparteien.
4. Phase – Erarbeitung von Lösungsoptionen
Verschiedene Lösungsoptionen werden gesammelt und der/die MediatorIn achtet darauf, dass unterschiedliche Perspektiven akzeptiert werden. Er/Sie fragt beide Konfliktparteien nach den Auswirkungen der vorgeschlagenen Lösungsoptionen. In dieser Phase können beide Parteien erstmals direkt miteinander in Kontakt treten.
5. Phase – Treffen einer Abschlussvereinbarung
Die Lösung des Konflikts wird in der Gesamtheit angeschaut und die Lösungsvorschläge werden priorisiert. Es wird eine Verbindlichkeit hergestellt und eine schriftliche Vereinbarung zur Konfliktlösung getroffen. Ggfs. kann ein Ritual vereinbart werden, so dass sich beide Parteien immer an die Vereinbarung erinnern.
Was ist das Ziel einer Mediation? Wie entsteht eine win-win Situation?
In dem Prozess geht es nicht darum, auf einen konkreten Kompromiss hinzuarbeiten. Sondern durch das Erfragen der dahinter liegenden Struktur des Konflikts sollen die Bedürfnisse der streitenden Parteien herausgefunden und mögliche passende Lösungen für beide Seiten entwickelt werden. Das Ziel ist es, neben der Beilegung des aktuell vorhandenen Streits, die Haltung und Zusammenarbeit so zu verändern, dass künftige Konflikte vermieden werden und dass die jetzt geschlossene Vereinbarung eingehalten wird. Idealerweise erzielt eine Mediation die einvernehmliche Lösung des bestehenden Konflikts.
Wann braucht man eine Mediation?
Mediation wird gebraucht, wenn die Konfliktparteien untereinander nicht zur Lösung des Konfliktes finden und eine neue Herangehensweise oder Perspektive benötigt wird.
Anlässe für eine Mediation:
- Konflikte in der (Arbeits)Beziehung zwischen zwei Personen oder mehreren Teammitgliedern
- Konflikte in der Akzeptanz von Hierarchieebenen und der Zusammenarbeit innerhalb dieser Ebenen
- Wertekonflikte
- Rollenkonflikte
- Hindernisse und unterschiedliche Perspektiven in der Kommunikation miteinander
Mediation - Für wen oder wann ist sie nicht geeignet?
Eine Mediation ist nicht geeignet, wenn die Konfliktparteien nicht bereit sind, selbstbestimmt mit einer begleitenden, unterstützenden Hilfe eine Lösung für ihren Konflikt zu finden. Sie erscheint ebenso wenig sinnvoll, wenn es einer oder gar beiden Parteien lediglich darum geht, Recht haben oder gewinnen zu wollen und nur den eigenen Standpunkt als richtig erachten. Eine Mediation ist kein Gericht und trifft eine Entscheidung, sondern es ist eine professionelle Begleitung, in der die Konfliktparteien eine passende Lösung erarbeiten.
Die 6 häufigsten Konflikte in Teams
Für Teams ist es wichtig, dass zum einen die Teamwerte und zum anderen auch die Werte jedes einzelnen Teammitglieds erfüllt werden. Nur so können die (Unternehmens)Ziele erreicht werden und die Teammitglieder sind motiviert und erfüllen ihre Aufgaben mit Freude und Leichtigkeit
Die 6 häufigsten Konflikte in Teams sind:
- Fehlende Zugehörigkeit zum Team
- Fehlende Zugehörigkeit zu einzelnen KollegInnen
- Fehlende Anerkennung und Wertschätzung
- Fehlende Rollen- und Aufgabenklärung
- Fehlendes Verantwortungsbewusstsein
- Fehlende Kommunikations- und Feedbackkultur
Wie funktioniert eine Team Mediation?
Die Arbeits- und Unternehmenswelt verändert sich rasant und die Anforderungen und Erwartungen an die Mitarbeitenden verändern sich in dem gleichen Tempo. Wenn das Unternehmensumfeld und die Unternehmenskultur sich diesen Veränderungen nicht anpassen, können Konflikte entstehen. Insbesondere in der Zusammenarbeit im Team, da hier verschiedene Individuen aufeinandertreffen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Erfahrungen und Wünschen.
In einer Team Mediation liegt oftmals der Fokus auf der Klärung von selbstverantwortlichem Handeln der einzelnen Teammitglieder sowie der Aufgaben- und Rollenklärung und der gemeinsamen Teamwerte. In der heutigen schnelllebigen Zeit gehört dazu auch die Entwicklung von agilen Strukturen, um als Team schnell auf Veränderungen reagieren zu können.
Bei einer Team Mediation ist es wichtig, dass alle Beteiligten des Teams an der Mediation teilnehmen und die Bedürfnisse und Wünsche jedes einzelnen ausgesprochen werden. Das Team sammelt dann verschiedene Lösungsmöglichkeiten und vereinbart verbindlich, wie der Konflikt gelöst wird. Dadurch, dass der Lösungsvorschlag aus dem Team herauskommt, sind die Entwicklungschancen für das Team sehr hoch.
Mediation: Die 9 Eskalationsstufen
Friedrich Glasl hat die nachfolgenden 9 Eskalationsstufen herausgearbeitet. Anhand der Merkmale der einzelnen Stufen können Sie zuordnen, auf welcher Stufe sich der Konflikt befindet und in welche Richtung er sich entwickelt.
Stufe 1 - Spannung
Die erste Stufe eines Konflikts beginnt mit Spannungen und Meinungsverschiedenheiten. Es wird jedoch nicht als Konflikt wahrgenommen, weil man lediglich unterschiedliche Auffassungen vertritt.
Stufe 2 - Debatte
Hier werden die Spannungen, die durch die Gegensätze auftreten, deutlicher und die Auseinandersetzung wird als Konflikt wahrgenommen, wenn sich die Streitenden nicht einigen können. An dieser Stelle werden Strategien und Argumentationen verwendet, welche den Streit verschärfen.
Stufe 3 - Taten statt Worte
Auf der dritten Stufe werden demonstrativ die eigenen Absichten versucht durchzusetzen, ohne auf die Argumente des anderen verbal einzugehen. So wächst der Druck auf den jeweiligen Konfliktpartner und soll diesen ggfs. von der Erreichung seines Zieles abhalten. Die Eskalation wird dadurch beschleunigt, dass die verbale Kommunikation abbricht und Taten folgen.
Stufe 4 - Koalitionen
Hier holen sich die beteiligten Konfliktparteien bei ihren KollegInnen Verstärkung, die sie als Verbündete unterstützen sollen. An dieser Stelle soll der Gegner sein Gesicht verlieren bzw. von der anderen Meinung überzeugt werden. Das bedeutet, dass es nicht mehr um das Finden einer Lösung geht, sondern um das Gewinnen des Konflikts.
Stufe 5 - Gesichtsverlust
Ab der 5. Stufe greifen sich die Konfliktparteien persönlich und direkt an. Die Gegenseite soll das Gesicht verlieren und bloßgestellt werden. Das gegenseitige Vertrauen fällt weg.
Stufe 6 - Drohungen
Die Konfliktparteien bedrohen sich ab diesem Punkt, um die Kontrolle zu behalten und ihre Macht zu beweisen. Der Konflikt wird immer radikaler, der Spielraum enger und das kann zu vermehrter Gewalt und Ultimaten führen.
Stufe 7 - Begrenzte Vernichtung
Auf der siebten Stufe beginnen die Zerstörungsaktionen. Es geht darum, dem anderen durch Taktik und Täuschung zu schaden und ihn auszuschalten. Eigene Schäden werden auch in Kauf genommen.
Stufe 8 - Zersplitterung
Das andere System soll hier gelähmt und zerstört werden.
Stufe 9 - Gemeinsam in den Abgrund
Auf der letzten Stufe gibt es keinen Weg zurück. Es geht um die totale Konfrontation, die gegnerische Seite zu vernichten, ggfs. auch auf Kosten der Selbstvernichtung.
Nutzen einer Team Mediation
Die ersten Anzeichen eines Konflikts sind meist schleichend und unauffällig. Eine Team Mediation ist daher ab dem Zeitpunkt sinnvoll, wenn der Konflikt im Team fortgeschritten ist und das Team aus sich heraus keine Möglichkeit der Lösungsfindung erarbeiten kann.
Die Anzeichen für einen Konflikt können mit einem unfreundlichen Umgangston anfangen und zu Intrigen, Gerüchten und anderen verbalen Angriffen führen. Oder zu einer Ignoranz von Personen und Arbeitsaufträgen. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Teammediation von Nutzen, um die Bedürfnisse beider Seiten in Erfahrung zu bringen und so auf eine konstruktive Zusammenarbeit lenken zu können. Der/die MediatiorIn ist allparteilich als begleitende Person dabei, die Lösung für den Konflikt finden jedoch die Konfliktparteien selbst.
Nutzen einer Team Mediation:
- Verbesserung der Kommunikation im Team
- Verständnis für unterschiedliche Bedürfnisse der Teammitglieder
- Höhere Mitarbeiterzufriedenheit
- Gute Mitarbeiterbindung
- Gesteigerte Effektivität im Team
- Sinkender Krankenstand
- Sinkende Fluktuation
- Verringerung von Kündigungen, z. B. durch Mobbing
Mediation oder Supervision: Was braucht das Team?
Wenn es in Ihrem Team immer wieder zu nachlassender Zusammenarbeit oder zu Diskussionen kommt, die nicht aufhören wollen, wird jemand von außerhalb geholt, um das Team zu unterstützen.
In einer Supervision wird die alltägliche Arbeit des Einzelnen oder des Teams reflektiert. Im Vergleich zur Mediation ist eine Supervision eine fachlich beratende Unterstützung. Wo Mediation vermittelt und die Konfliktparteien selbst die Lösung erarbeiten, gibt die Supervision einen Ratschlag. Eine Supervision braucht ihr Team, wenn fachliche Sicherheit hergestellt werden soll oder sich wiederholende Fehler vermieden werden sollen.
Hingegen braucht Ihr Team eine Mediation, wenn etwas auf organisatorischer und/oder zwischenmenschlicher Ebene nicht funktioniert. Hier geht es darum, zwischen den streitenden Parteien zu vermitteln bzw. zu verständigen, so dass diese Zugang zu ihren Ressourcen finden und gemeinsam eine Lösung entwickeln.
Mediation in Organisationen
Je größer die Gruppe, desto anspruchsvoller wird die Mediation. Bei einer Organisation ist es noch wichtiger zuzuhören und zu verständigen, da die Anzahl der unterschiedlichen Standpunkte höher ist. Auch hier geht es nicht um Fachwissen, Daten oder Zahlen, sondern um die Überwindung von starren Positionen und/oder Meinungsverschiedenheiten. In einer großen Gruppe ist es umso wichtiger den Überblick nicht zu verlieren und den roten Faden zu behalten, damit der Klärungsprozess erfolgreich entwickelt werden kann.
Mediation in Organisationen benötigt Erfahrung mit den systemischen Prinzipien, Team Coaching, Gruppendynamik, Struktur und Effizienz. Je größer die Anzahl der Beteiligten, desto mehr verteilt sich die Aufmerksamkeit und Konzentration. Es gilt festzustellen, welche organisatorischen Themen es in welcher Priorität zu klären gibt und ob bzw. inwiefern diese auf das Team, die Organisation oder gar das ganze Unternehmen Auswirkungen haben. Der/Die MediatorIn sollte zusammen mit der Organisation herausarbeiten, welches der größte Hebel ist, um den Konflikt zu lösen.
Was ist Business Mediation?
Business Mediation, auch Wirtschafts Mediation genannt, kommt insbesondere dann zur Anwendung, wenn sich die Auseinandersetzungen auf Themen wie Machtposition, Kompetenz/Wettkampf oder Geld drehen. Auch hier geht es um das Finden einer nachhaltigen Lösung, wenn der Konflikt zu eskalieren droht oder bereits eskaliert ist. Es geht um die Stärkung des Einzelnen und dessen Autonomie als auch um die Effizienz und Handlungsfähigkeit des gesamten Unternehmens.
Business Mediation kann auch eingesetzt werden, wenn es Meinungsverschiedenheiten bei Unternehmenspartnerschaften gibt oder bei Gesellschafterkonflikten.
Erfolgschancen einer Mediation
Mediation beruht darauf, dass diese freiwillig von beiden Konfliktparteien angenommen wird. Das ist essentielle Voraussetzung, dass eine Mediation erfolgreich stattfindet. Dies wiederum bedeutet, dass die Beteiligten eingestehen, dass sie ein Thema miteinander haben und sie es nicht ohne außenstehenden Dritten lösen können. Wenn alle Konfliktparteien bereit sind, den Konflikt zu lösen und die Streitpunkte anzuerkennen, wertzuschätzen und der anderen Streitpartei wertfrei zuhören, kann die Mediation erfolgreich sein. Es ist wichtig, dass jeder einzelne in der Lage ist, zu formulieren und zu vertreten, was ihm wichtig ist.
Die Erfolgschancen einer Mediation werden erhöht, wenn die beteiligten Parteien Selbstbewusstsein und Mut mitbringen, ihre Bedürfnisse und ihr Anliegen klar zu äußern.
Welche Herausforderung hat eine Mediation?
Eine Herausforderung bei der Mediation kann sein, dass die Beteiligten nicht klar wissen, was ihnen im Hinblick auf die Lösung wichtig ist. Sie sind ggfs. schon so versteift auf den Konflikt, dass sie ihre eigenen Werte und Orientierung verloren haben.
Eine weitere Schwierigkeit stellt dar, wenn Beteiligte die Verantwortung an die andere Konfliktpartei abgeben. Eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Mediation ist das Übernehmen von Eigenverantwortung.
Herausfordernd kann auch eine Mediation sein, wenn diese zu spät einsetzt. Es macht einen großen Unterschied, auf welcher Eskalationsstufe mediiert wird. Je länger der Konflikt verschleppt wurde, desto schwieriger kann sich die Mediation gestalten. Das ist ein Aspekt, auf den man unbedingt achten sollte.
Wenn es sich bei dem Konflikt z. B. um ein langjähriges Machtspiel handelt, indem das Gleichgewicht gekippt ist, kann eine Mediation scheitern, weil das Machtgleichgewicht durch die Verhärtung nicht mehr zu durchbrechen ist. Es ist also unabdingbar, dass der/die MediatorIn darauf achtet, eine sachliche und neutrale Atmosphäre zu gestalten und über den Verlauf hin auch aufrechtzuerhalten.
Über die Autorin
Hören Sie auch gerne unseren Podcast: Celebrate Organizations
Folge 4:
Dressing für Deine Veränderung – Systemisches Denken & Handeln
Länge: 27 Min. 29 Sek.
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Dr. Dana Noack
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