Mitarbeiterführung - Methoden und Instrumente im Überblick
Wie schaffen Sie es, Ihre Mitarbeiterführung zu verbessern? Und wofür ist das eigentlich gut? Der nachfolgende Artikel gibt Ihnen Antworten und Tipps auf diese Fragen und zeigt zudem auf, welche Instrumente/Methoden es dafür gibt und was situative Mitarbeiterführung bedeutet.
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I. Definition und Bedeutung von Mitarbeiterführung
- Wie funktioniert Mitarbeiterführung?
- Was macht eine gute Mitarbeiterführung aus?
- Welche Aufgaben hat die Mitarbeiterführung?
II. Grundprinzipien und Aufgaben
III. Methoden und Praxis
Was ist (gute) Mitarbeiterführung?
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Mitarbeiterführung ist die Kompetenz und das Handwerk von Führungskräften, Mitarbeitende bei ihren Aufgaben und dem Erreichen von individuellen und unternehmerischen Zielen zu begleiten. Gleichzeitig wird die fachliche und persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden gefördert. Die Begleitung und Führung können dabei sehr unterschiedlich sein, da sie sich an der Art und Kultur des Unternehmens orientieren. Bei einem Produktionsunternehmen können die Anforderungen anders als beispielsweise bei einem Dienstleistungsunternehmen ausfallen und bei einem Startup anders als bei einem Konzern.
Und doch existieren Kriterien für gute Mitarbeiterführung, die übergreifend für unterschiedliche Organisationen anwendbar sind.
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Wofür ist eine gute Mitarbeiterführung gut?
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Eine gute und die individuelle Persönlichkeit aller Mitarbeitenden berücksichtigende Mitarbeiterführung sichert Organisationen das höchstmögliche Erkennen und Vernetzen von Ressourcen, Potenzialen und Synergien in Teams. Es sichert die Loyalität und das Engagement aller Teammitglieder, verhindert ungewollte Fluktuation und sorgt für eine gute Außenwirkung.
Entscheidend ist auch, dass der Erfolg Einzelner, von Teams und dem gesamten Unternehmen sichergestellt werden kann, wenn die Führungskräfte das Handwerk von Führung beherrschen.
Hier die wichtigsten Vorteile einer guten Mitarbeiterführung im Überblick:
- höhere Produktivität
- gutes Arbeitsklima
- verbesserte Leistungsbereitschaft
- geringere Mitarbeiterfluktuation
- fachliche und persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden
- mehr Loyalität
- Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung
Wie funktioniert Mitarbeiterführung?
Die Führungskraft sollte zunächst als Grundlage die Individuen, das Team und dann das ganze Unternehmen im Blick haben. Aus dieser Perspektive heraus wird ein stetiger Abgleich bezüglich der zu erreichenden Ziele, der vorhandenen fachlichen Kompetenzen, dem sozialen Klima und der Förderung der Mitarbeitenden vorgenommen. Hieraus ergeben sich für die Führungskraft die aktuell wichtigsten Hebel, worauf in dem Moment gerade mehr Fokus bei der Führung gelegt werden muss.
Daraus lässt sich ableiten, dass der Fokus der Mitarbeiterführung stets den aktuellen Bedingungen obliegt und eine hohe Flexibilität und Aufmerksamkeit braucht.
Was macht eine gute Mitarbeiterführung aus?
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Eine gute Führungskraft zeichnet sich in erster Linie durch soziale Kompetenzen aus, die einerseits an die Individuen ausgerichtet sind und andererseits eine offene Kommunikation miteinander fördert. Der Rahmen und die Grenzen für das Miteinander in der Kultur des Unternehmens werden klar kommuniziert und vorgelebt. Die sogenannte Selbstführung ist dabei ein wichtiges Merkmal für eine gute Mitarbeiterführung, da die Vorbildfunktion einen erheblichen Einfluss auf alle Beteiligten hat.
Gleichzeitig ist Authentizität sehr wichtig, denn keine Führungskraft sollte sich verbiegen, sondern die eigene Persönlichkeit mit der Führungskompetenz vereinen.
Dadurch wird eine gute Mitarbeiterführung glaubhaft und trägt dazu bei, dass auch die Mitarbeitenden authentisch sein können.
Folgende Merkmale zeichnen eine Führungskraft mit guter Mitarbeiterführung aus:
- gibt konstruktives Feedback
- würdigt gute Leistung
- spricht authentische Wertschätzung aus
- fördert Mitarbeitende
- hat eine hohe Loyalität den Mitarbeitenden gegenüber
- steht für Fehler ein
- hat Vertrauen
Welche Aufgaben hat die Mitarbeiterführung?
Die Aufgaben der Mitarbeiterführung sind sehr vielfältig und lassen sich in verschiedene Kategorien einordnen. Die Führungskraft hat Ziele, die zu erreichen sind, die wiederum zu Erreichung der Unternehmensziele beitragen. Eine wichtige Aufgabe ist demnach, dass die Führungskraft die Verantwortung zur Erreichung der Ziele trägt. Das geschieht am erfolgreichsten, wenn für ein Team und die Mitarbeitenden die besten Voraussetzungen geschaffen werden, um die Ziele zu erreichen.
Zu den Aufgaben der Führungskraft gehört ebenfalls, dass die Mitarbeitenden einen „workload“ haben, der für sie in der vorgegebenen Zeit abzuarbeiten ist. Führungskräfte haben ein Arbeitsklima zu schaffen, welches eine gute und fruchtvolle Zusammenarbeit ermöglicht. Sie haben den Mitarbeitenden eine Klarheit über die zu erreichenden Ziele zu geben, so dass der Fokus und die Energie Aller gebündelt werden kann. Darüber hinaus ist es wichtig, dass sie die Loyalität zum Unternehmen fördern und Mitarbeiterbindung initiieren.
Eine weitere Kernaufgabe ist es, die Zusammenarbeit so zu gestalten, dass die Gesundheit der Mitarbeitenden gewahrt bleibt.
7 Tipps für erfolgreiche und gesunde Mitarbeiterführung
Tipp 1: Feedback und Anerkennung
Geben Sie als gute Führungskraft Ihren Mitarbeitenden regelmäßig konstruktives Feedback, mit dem Verbesserungs- und Entwicklungsvorschläge gemacht und Anerkennung für gute Leistung ausgesprochen werden.
Tipp 2: Konkrete Ziele vermitteln
Für eine erfolgreichen Mitarbeiterführung sollten Sie mit den MitarbeiterInnen individuelle Ziele vereinbaren und dem Team die Gesamtziele vermitteln. Dabei sollten die Mitarbeitenden immer die Möglichkeit haben, ihre individuellen Ziele anzupassen und Ihnen Veränderungsvorschläge machen können, die zur Erreichung der übergeordneten Ziele beitragen.
Tipp 3: Respekt und Vertrauen
Wer als Führungskraft respektiert werden möchte, sollte auch Respekt geben. Nur das, was man hier gibt, bekommen Sie auch wieder zurückgespiegelt. Das gleiche gilt für Vertrauen. Wenn Sie Ihren MitarbeiterInnen wirkliches Vertrauen schenken, werden Sie auch Vertrauen bekommen.
Tipp 4: Flexibilität und Freiräume
Geben Sie Ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit mit Flexibilität Aufgaben zu erfüllen. So können kreativ neue und verbesserte Arbeitsprozesse entstehen. Geben Sie Freiräume, damit experimentiert werden kann, woraus mehr Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft entsteht.
Tipp 5: Verantwortung
Führungskräfte haben die Verantwortung für die Leistung und den Erfolg ihrer Mitarbeitenden und ihres Teams. Wenn Führungskräfte für diese Leistung einstehen und sich vollumfänglich dafür verantwortlich fühlen, werden die Mitarbeitenden sich auch für ihre persönlichen Leistungen verantwortlich fühlen, denn hier entsteht eine Wechselwirkung.
Tipp 6: Förderung und Ausblick
Bei einer guten Mitarbeiterführung fördern Sie einerseits vorhandene Kompetenzen und Talente. Andererseits auch die Aspekte, bei denen noch Verbesserungsbedarf besteht. Dies kann z. B. durch Aufgabenumverteilung, Schulungen oder Coaching erfolgen. Wenn Sie dahingehend auch Ausblick auf berufliche Entwicklungsmöglichkeiten geben, erhöht dies die Leistungsbereitschaft.
Tipp 7: Erwartungen und Offenheit
Kommunizieren Sie klar, welche Erwartungen Sie haben und welche Grenzen es gibt. Diese Klarheit gibt Ihren Mitarbeitenden und Ihrem Team Orientierung und unterstützt dabei, den Fokus auf das Wesentliche zu halten. Gleichzeitig sollten Sie offen für Vorschläge und Ideen sein und dieses auch kommunizieren.
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Welche Instrumente gibt es für Mitarbeiterführung?
Es existieren viele Instrumente für Mitarbeiterführung, wobei einige eine größere Wirkung haben als andere. Relevant dabei ist, dass Mitarbeiterführung bewusst umgesetzt wird und nicht impulsartig zwischen Tür und Angel stattfindet. Es sollten gezielt Räume und Kontexte dafür geschaffen werden, damit mit Führung auch das erreicht wird, was durch Mitarbeiterführung erreicht werden soll.
Die wichtigsten Instrumente für gute Mitarbeiterführung sind:
Das Teammeeting
Teammeetings finden am besten regelmäßig zu einem festen Termin statt. Sie dienen dazu, Prozesse für Aufgaben und Ziele zu optimieren und Ideen und Herausforderungen zu besprechen. Gleichzeitig ist es ein Kontext, bei dem die Führungsperson Feedback und Anerkennung aussprechen kann und immer wieder Transparenz zu Veränderungen bei Zielen geben kann. Somit sollte ein Teammeeting auch ein Platz für gelebte Organisationskultur sein.
Das Mitarbeitergespräch
Mitarbeitergespräche sollten regelmäßig stattfinden und langfristig im Voraus terminiert sein, damit sich die Mitarbeitenden darauf einstellen und vorbereiten können. Hilfreich für das Mitarbeitergespräch ist, wenn der/die MitarbeiterIn eine Aufgabe für das Gespräch zu erfüllen hat. Hier kann über Quartals- und/oder Jahresziele und über persönliche Ziele im Unternehmen gesprochen werden. Ebenso dient es dazu, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu evaluieren. Eine gute Führungskraft bereitet sich gut vor und stellt zielgerichtete offene Fragen.
Das Feedback
Feedback kann sowohl in einer dafür vorgesehenen Zeit, als auch zwischendurch stattfinden. Feedbackgespräche beziehen sich meist auf Aufgaben und Leistungen.
Konstruktives Feedback ist hierbei am wirkungsvollsten, denn Feedback motiviert und hilft, Leistungen zu optimieren. Ebenso kann die Führungsperson auch schriftliches Feedback geben.
Der Teamworkshop
Ein Teamworkshop kann für gemeinsame Aufgaben und Prozesse sowie für die Verbesserung von Kommunikations- und Wertekultur genutzt werden. Hierbei kann die Führungskraft verschiedene Attribute der Mitarbeiterführung zur Geltung kommen lassen, wie zum Beispiel Vertrauen schenken, Verantwortung übernehmen, Ausblicke geben, motivieren, Orientierung geben und Vieles mehr.
Das Teamevent
Gemeinsame Zeit im Team ohne Arbeit ist wichtig für positive psychosoziale Prozesse. Durch den sozialen Austausch entstehen mehr gegenseitiges Verständnis und Vertrauen. Gleichzeitig hebt es die Stimmung und Motivation im Team. Als Instrument der Mitarbeiterführung können Führungskräfte hiermit eine große Wirkung erzielen. Dabei ist es nicht relevant, ob es sich um ein gemeinsames Essen, einen Ausflug oder eine andere gemeinsame Aktivität handelt.
Laut Studien der Yale University und der Uni Erlangen-Nürnberg steigern Mitarbeitende ihre Leistung um 17%, wenn sie regelmäßig Feedback erhalten. Und 94% nehmen Mitarbeitergespräche als nützlich wahr.
Die 4 Führungsstile – Situative Mitarbeiterführung
Neben einem persönlichen Führungsstil, der sehr vom Charakter der Führungskraft geprägt sein kann, gibt es auch die Möglichkeit, den Führungsstil dem Entwicklungsstand der Mitarbeitenden anzupassen. Dies ist ein wichtiges Tool, um die Mitarbeitenden optimal bei ihren Aufgaben zu unterstützen und dort anzusetzen, wo die größte Wirkung mit dem Stil der Mitarbeiterführung erreicht werden kann.
Die 4 Führungsstile stammen aus dem Modell des „Situativen Führens“, wobei die Führungskraft den Führungsstil dem Reifegrad (Entwicklungsgrad) des Mitarbeitenden anpasst.
Das sind die 4 Führungsstile für situative Mitarbeiterführung:
1. Anweisen und dirigieren
Dies ist der passende Stil, wenn der/die MitarbeiterIn mehr Kompetenzen erwerben soll. Hier werden präzise Anweisungen und detaillierte Informationen gegeben.
2. Überzeugen und trainieren
Dieser Stil ist passend, wenn sich die Mitarbeitenden weitere Kompetenzen und neue Aufgabenfelder aneignen möchten und Gelegenheiten brauchen, um Erfolge zu erreichen. Bei diesem Führungsstil wird Verantwortung und Mitdenken geübt und besprochen.
3. Partizipieren und unterstützen
Wenn Mitarbeitende gute Leistung erbringen und gleichzeitig noch Motivation und Selbstvertrauen fehlt, kann dies der passende Führungsstil sein. Bei diesem Stil werden Ideen geteilt und Ermutigungen zur Verantwortungsübernahme ausgesprochen.
4. Delegieren
Wenn Mitarbeitende Projekte eigenständig umsetzen und leiten, ist Delegieren passend. Bei diesem Stil wird Verantwortung übertragen und Entscheidungsbefugnis erteilt. Die Führungskraft lässt mehr und mehr die Führung los.
Die 4 Führungsstile sind ein Modell und Modelle haben ihre Grenzen. Die Stile können situativ sehr hilfreich und wirkungsvoll sein und gleichzeitig bietet der Systemische Ansatz noch viele weitere Möglichkeiten für erfolgreiche Mitarbeiterführung.
Systemische Führung
Die Systemische Führung als Mitarbeiterführung ist ein Ansatz, welcher auf der Systemtheorie basiert und alle Wechselwirkungen aller Interaktionen innerhalb einer Organisation berücksichtigt. Dazu gehören unter anderem Mitarbeitende, Führungskräfte, Manager, Stakeholder, Kunden, Investoren, Wettbewerber, KollegInnen, Teams, Gesellschaft, Ökonomie und Ökologie.
Systemische Führung zielt auf Selbstorganisation ab, das heißt, dass mit Hilfe der Veränderung von Kommunikation und Haltung eine lebendige Organisation entstehen kann, die Veränderung als Konstante erlebt und somit flexibel auf äußere Veränderung reagieren kann.
Systemische Führung beinhaltet viele Tools. Geprägt wird die Systemische Führung von der Haltung der Führungskraft, dem Verständnis von Selbsterhaltung (Autopoiesis), wissenschaftlichen Erkenntnissen und einem positiven entwicklungsorientierten Mindset. Mitarbeiterführung wird mit Systemischer Führung also in ein großes Gesamtbild integriert und wechselseitige Auswirkungen werden berücksichtigt.
Goldberg unterstützt Ihre Führungskräfte bei der passenden Mitarbeiterführung mit Führungskräftetraining, Führungskräfte Coaching und Führungskräfteentwicklung.
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